Geschichte
Das Löwchen ist eine sehr alte Rasse. Bereits im 14/15. Jahrhundert
gab es schon kleine Löwenhündchen.
In den Hypothesen um die Entstehung wird ein türkischer Hund mit
einbezogen, ebenso ein spanischer Wachtelhund und ein dänischer Kleinhund.
Auch die Verwandtschaft zum Barbet und Cao de Auga Portuguise (Portugiesischer
Wasserhund) ist nicht abwegig. Eine zufällige Einkreuzung verschiedener
anderer Bichonrassen kann nicht ausgeschlossen werden.
1897 befaßte sich Max von Covichin Dieghen, der 1902 Mitglied
im Zwerghundeklub Berlin wurde, mit der Zucht und Verbreitung der Löwchen.
Nach dem 2. Weltkrieg hat Madame M. Bennert eine große Aufbauarbeit
für die Wiederentstehung der Rasse geleistet. Nach langem Suchen fand
sie 1 Rüden und 2 Hündinnen, die im belgischen Zuchtbuch eingetragen
waren. Sie wurden die Stammahnen unserer in Deutschland lebenden Löwchen.
Ulan (anthrazit) geworfen 1946, Marquise (biskuit) gew. 1948 und Sigrina
(biskuit) gew. 1944.
Häufigkeit
Im VDH werden jährlich ca. 100 Löwchen eingetragen.
Verwendung:
Das Löwchen läßt sich durch seine geringe Größe
problemlos in Etagenwohnungen in der Großstadt halten. Es ist ein
angenehmer und anspruchsloser Wohnungsgenosse, der sich auch im Freien
gern bewegt.
Löwchen verstehen sich mit allen Zwei- und Vierbeinern sehr gut,
Da es für alles Neue sehr aufgeschlossen ist, ist es für
Agility bestens geeignet.
Das Löwchen ist ideal für den Einstieg in die Hundewelt.
Standard
Intelligenter, anhänglicher, kleiner Hund von lebhafter Art, der
alle Eigenschaften eines Begleithundes in sich vereinigt. Der Körperbau
wird in der klassischen Schur des Pudels geschoren, so daß die Silhouette
an die eines kleinen Löwen erinnert.
Widerristhöhe von 25 bis 32cm mit einem Gewicht von 4 bis 8kg.
Kopf: kurz, ziemlich breiter Schädel, schwarzer Nasenschwamm und
gut in Verlängerung des Nasenrückens liegend. Große dunkle
Augen, mit intelligentem Ausdruck, lange und gut befranste Ohren, die herabhängend
getragen werden.
Kurzer und gut proportionierter Körper. Rute: mittellang, bis
auf einen Rest, der am Ende eine schöne Quaste, geschoren. Läufe:
Gerade und schmal, die Pfoten klein und rund.
Das Haarkleid ist ziemlich lang und gewellt, jedoch nicht lockig. Alle
Farben sind erlaubt, gleich ob einfarbig oder gefleckt, außer braun
(schokoladenbraun und leberfarben) und alle Derivate dieser Farbe, die
keinen schwarzen Nasenschwamm zulassen.
Jede Abweichung vom vorgenannten Standard muß als Fehler angesehen
werden., dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung
stehen sollte.
Charakter und Eigenschaften
Sehr familienbezogener, bewegungsfreudiger und freundlicher Kleinhund,
der nur wenig bellt und bei richtiger Pflege nicht haart.
Durch seinen Lerneifer ist es leicht zu erziehen, und man ihm viele
Kunststückchen beibringen.
Am wohlsten fühlt sich das Löwchen in einer Familie mit Kindern.
Dort "blüht" es erst so richtig auf, da es für jedes neue Spiel
immer zu begeistern ist.
Alle diese Eigenschaften machen es zu einem idealen Anfängerhund.
Besonderheiten
Ausstellungstiere müssen rassetypisch in der Silhouette eines kleinen
Löwen geschnitten werden. Aus diesem Grund ist es ein pflegeleichter
Hund, da somit nur das halbe Löwchen gebürstet und gekämmt
werden muß. Liebhaber können das Haar auch ganz lang lassen,
aber es sollte nicht zur Regel werden, da dadurch leider sein äußerer
Charme fast verloren geht!!!
Einmal beim Züchter vorgeschnitten, ist es kinderleicht, es nachzuarbeiten.
Zum Glück ist das Löwchen bis jetzt nicht zum Modehund geworden
und hat daher alle seine gute Eigenschaften behalten. Somit auch seine
Lebenserwartung von ca. 14 Jahren und mehr.
Leider gibt es heute in Europa nur sehr, sehr wenig Züchter, die
noch den ursprünglichen Rassetyp züchten.
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