BICHON FRISE (Bichon à poil frisé)
Übersetzung: Frau Michèle Schneider.
Ursprung: Frankreich/Belgien.
Verwendung: Begleithund
Datum der Publikation des gültigen Originalstandardes: 10.01.1972.
Klassifikation FCI: Gruppe 9 Gesellschafts- und Begleithunde
Sektion 1 Bichons und verwandte Rassen Ohne Arbeitsprüfung.
Allgemeines Erscheinungsbild: Kleiner, fröhlicher und munterer
Hund; lebhaftes Wesen; mittellanger Fang; langes, sehr lockeres,
korkenzieherartiges Haar, das dem Pelz der Mongolenziege ähnelt. Der
Kopf wird stolz und hoch getragen; die dunklen Augen sind ausdrucksstark,
der Blick lebhaft.
Kopf: Der Schädel ist länger als der Fang; der Kopf
steht in Harmonie zum Körper.
Nasenspiegel: Der Nasenspiegel ist abgerundet, gut schwarz, feinkörnig
und glänzend.
Lefzen: Die Lefzen sind dünn, ziemlich trocken, wenn auch
weniger als beim Schipperke; sie reichen gerade soweit herab, daß
die Unterlefze bedeckt wird; nie schwere oder hängende Lefzen; sie
sind bis zum Lippenwinkel normal schwarz pigmentiert; die Unterlefze darf
weder schwer noch sichtbar noch schlaff sein; bei geschlossenem Fang darf
sie die Schleimhaut nicht sehen lassen.
Gebiss: Normales Gebiß, das heißt, die Schneidezähne
des Unterkiefers stehen unmittelbar gegen und hinter der Spitze der Zähne
des Oberkiefers.
Fang: Der Fang darf weder dick noch schwer, aber auch nicht zusammengekniffen
sein; die Wangen sind flach und nicht sehr muskulös. Der Stop ist
wenig ausgeprägt, die Rinne zwischen den Augenbrauenbogen wenig sichtbar.
Augen: Die dunklen Augen werden von möglichst dunklen Lidern
gesäumt und sind von eher runder Form, nicht mandelförmig; sie
sind nicht schräggestellt; lebhaft, nicht zu groß und lassen
kein Weiß sichtbar werden. Sie sind weder groß hoch vorstehend
wie beim Brüsseler Griffon und beim Pekingesen; keine vorspringende
Augenhöhle; der Augapfel darf nicht übertrieben hervortreten.
Schädel : Der Schädel fühlt sich eher flach an,
obwohl ihn die Haarpracht rund erscheinen läßt.
Ohren: Hängeohren, reich mit langem und fein gekräuseltem
Haar bedeckt; wird die Aufmerksamkeit des Hundes erweckt, so sind sie eher
nach vorn gerichtet, aber so, daß der vordere Rand den Schädel
berührt und nicht schräg absteht; der Ohrknorpel darf nicht bis
zum Nasenspiegel reichen wie beim Pudel, sondern muß auf halber Fanglänge
enden. Sie sind eben weit weniger breit und dünner als bei diesem
Hund.
Hals: Der Hals ist recht lang und wird hoch und stolz getragen.
Er ist rund und nahe am Schädel dünn; er wird dann allmählich
breiter, um sich übergangslos in die Schultern zu fügen. Seine
Länge entspricht etwa einem Drittel der Körperlänge (11
cm auf 33 cm bei einem 27 cm großen Hund), wenn man dabei die Stelle,
wo die Schulterspitzen gegen den Widerrist stehen als Bezugspunkt nimmt.
Schulter: Die Schulter steht ziemlich schräg; sie tritt
nicht hervor; sie scheint von gleicher Länge zu sein wie der Oberarm,
etwa 10 cm; letzterer steht nicht vom Körper ab, insbesondere ist
der Ellbogen nicht ausgedreht.
Läufe: Von vorn besehen sind die Läufe gerade, gut
im Lot und von feinem Knochenbau; die Fessel ist kurz und, von vorn betrachtet,
gerade; im Profil besehen ist sie ganz leicht geneigt. Die Nägel sind
vorzugsweise schwarz; allerdings ist diese ideale Farbe schwer zu erreichen.
Brust: Die Brust ist gut entwickelt, das Brustbein ausgeprägt,
die falschen Rippen gerundet und nicht schroff abbrechend. Der Brustkasten
hat in der Waagrechten eine ziemlich große Länge.
Flanken: Die Flanken sind gut zum Bauch aufgezogen; die Haut
ist dort dünn und nicht lose; dies verleiht ein ziemlich windhundartiges
Aussehen.
Lende: Die Lende ist breit und muskulös, leicht gewölbt.
Das Becken ist breit, die Kruppe leicht abgerundet; die Rute ist etwas
tiefer unterhalb der Rückenlinie angesetzt
als beim Pudel.
Oberschenkel: Die Oberschenkel sind breit und gut bemuskelt;
gut schräg gestellt; das Sprunggelenk ist ebenfalls stärker gewinkelt
als beim Pudel; der Fuß ist sehnig.
Rute: Gewöhnlich wird die Rute hoch getragen und anmutig
über den Rücken gebogen; ohne einzurollen liegt sie in der Ebene
der Wirbelsäule; sie ist nicht kupiert und sie darf den Rücken
nicht berühren; allerdings kann der Haarbehang auf den Rücken
herabfallen.
Pigmentierung: Unter dem weißen Haar vorzugsweise dunkel
pigmentiert; die Geschlechtsteile sind von schwarzer, bläulicher oder
gelbgrauer Hautfarbe.
Farbe: Reines Weiß.
Haar: Dünn, seidig, korkenzieherartig, sehr locker, dem
Fell der Mongolenziege ähnlich; weder schlicht noch verflochten; es
erreicht 7 bis 10 cm
Länge.
Schur: Der Hund kann mit leicht freigelegten Pfoten und Fang
vorgestellt werden.
Größe: Die Widerristhöhe soll 30 cm nicht überschreiten;
die geringe Größe ist Bestandteil seines Erfolgs.
Fehler: Jede Abweichung von den vorgennanten Punkten
muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung im genauen Verhältnis
zum Grad der
Abweichung stehen sollte.
In das Haar aufsteigende Pigmentierung, so daß sich rötliche
Flecken bilden. Schlichtes, gewelltes, geflochtenes oder zu kurzes Haar.
Leichter Vor- oder Rückbiß.
Ausschliessende Fehler: So stark ausgeprägter Prognathismus
(Vor- oder Rückbiß), daß sich die Schneidezähne nicht
mehr berühren.
Fleischnase, fleischfarbene Lefzen, blaße Augen, eingerollte
Rute, Schraubenrute. Schwarze Flecken im Fell.
N.B. : Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte
Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden. |