Geschichte
Der Bologneser ist der Bichon Italiens. Seine Ursprünge verschmelzen
mit denen des Maltesers. Schon in sehr frühen Zeiten als zierlicher
intelligenter Luxushund des gehobenen Damenstandes gehalten. Zu
römischer
Zeit zählte er zu den hochgeschätzten Geschenken der Mächtigen
dieser Welt. Cosimo de Medici (1389-1464) brachte 8 Bologneser mit nach
Brüssel, um sie an den belgischen Adel zu verschenken. Phillip II
König von Spanien (1556-1598) erhielt vom Herzog von Este zwei Bologneser
zum Geschenk. Er bedankte sich mit den Worten, diese beiden Hunde seien
„das königlichste Geschenk, das man einem Kaiser machen könne".
Bologneser sind auf Gemälden von Titian, Pieter Breugel d.Ä.
und Goya zu finden.
Viele große Namen sind an die ruhmvolle Geschichte des Bolognesers
geknüpft: Marquise de Pompadour (1721-1764), Katharina die Große
von Rußland (1729-1796), die österreichische Kaiserin Maria
Theresia. Auch der Ex-König von Italien, Umberto II. von Savoyen,
überreichte der Prinzessin Jose von Belgien einen Bologneser.
In der ehemaligen DDR erfreuten sich die Bologneser großer
Beliebtheit.
Nach der Wiedervereinigung wurden die östlichen Zuchtbestände
von unserem Verband übernommen und stellen heute eine wertvolle
Blutauffrischung
für die bis dahin aus sehr wenigen Hunden bestehende Zuchtbasis dar.
Der Bologneser ist heute sehr selten. Es gibt in Westeuropa nur einige
Züchter, die alles daran setzen, um den Bologneser vor dem Untergang
zu bewahren.
Häufigkeit
Im VDH werden jährlich ca.100 Welpen eingetragen.
Verwendung
Reizender, fröhlicher Begleit- und Familienhund anhänglich und
anschmiegsam, manchmal etwas ernst. Aggressionen kennen diese kleinen
weißen
Kerlchen nicht. Der Bologneser ist trotz seiner Wachsamkeit kein
Kläffer.
Standard:
Kleiner, quadratisch gebauter Hund, mit gedrungenem, kompakten Rumpf. Gewicht:
2,5 bis 4 Kg, Widerristhöhe 25 bis 30 cm. Kopf: Leicht eiförmig,
im oberen Teil flach, nahezu quadratischer Fang mit unbedingt schwarzem
Nasenschwamm. Große, runde, nicht hervortretende Augen mit schwarzen
Lidrändern. Hoch angesetzte, lang herabhängende Ohren, vollzahniges
Scherengebiß. Gebäude: Die Länge des Rumpfes, gemessen
zwischen der Schulterspitze und dem Sitzbeinhöcker, entspricht der
Widerristhöhe, gerade Rückenlinie, tiefe, geräumige Brust,
hochangesetzte Rute, die sich fröhlich über dem Rücken
krümmt.
Bewegung: Frei und energisch, wobei der Kopf edel und vornehm getragen
werden soll. Haarkleid: Vom Kopf bis zur Rute, von der Rückenlinie
bis zu den Pfoten am ganzen Körper lang, weich fallend, nicht anliegend
sondern flockig, ausschließlich von reinweißer Farbe.
Charakter und Eigenschaften
Der Bologneser ist äußerst intelligent und seinem Herrn oder
seiner Familie sehr zugetan und treu ergeben. Mit seinem reizenden,
fröhlichen
Wesen und seiner sehr anhänglichen und anschmiegsamen Art erobert
er sofort jedes Herz. Fremden gegenüber verhält er sich meist
zurückhaltend. Er kann sich sogar in einen wütenden Bewacher
des Hauses verwandeln ohne dabei jedoch in dauerndes Kläffen zu verfallen.
Er ist sehr unternehmungslustig und gelehrig. Für größere
Kinder ist der Bologneser ein richtiger kleiner Spielkamerad. Trotz seiner
geringen Größe ist er ein robuster und unempfindlicher Hund.
Besonderheiten
Der Bologneser ist, wie alle weißen Hündchen etwas pflegeintensiver.
Gründliches Bürsten und Kämmen des locker und flockig fallenden
Haarkleides wird 2-3 mal die Woche empfohlen.
Es ist besonders wichtig, schon die Welpen an die Pflegeprozedur zu
gewöhnen, dann lernen sie es spielend, stillzuhalten und werden die
Pflege später genießen.
Die Pflege der Augen ist von besonderer Wichtigkeit, um häßliche
Tränenspuren zu vermeiden oder zu mindern.
Eine Lebenserwartung von 12 Jahren ist realistisch, aber Bologneser
können durchaus auch ein Alter von bis zu 16 Jahren erreichen.
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